Eine etwas andere Exkursion

Am letzten Mittwoch haben beide VS-Klassen im Rahmen des Religionsunterrichtes zum Thema: „Leben und Tod“ eine Exkursion zum Öjendorfer Friedhof unternommen. Dort hat uns der Leiter des Friedhofes erwartet und uns 2,5 Stunden liebevoll über den Friedhof geführt. Dabei konnten wir den islamischen und christlichen Teil des 1966 eröffneten Friedhofes anschauen, aber auch eine Feierhalle kennenlernen, so wie den Raum, in dem die rituellen Waschungen vorgenommen werden. Auch unterschiedliche Berufsgruppen haben wir getroffen, die uns einen kurzen Einblick in ihre Tätigkeiten gegeben haben.

Die ein oder andere Träne floss, als wir vor Kindergräbern standen. Ein berührter Aufruf: „Die Person wäre heute genauso alt wie ich, durfte aber nur 3 Tage leben.“ , machte vielen der Anwesenden wieder neu bewusst, dass jeder Tag, den wir leben dürfen, ein echtes Geschenk und alles andere als selbstverständlich ist.

Für unsere muslimische Schülerschaft, aber auch für Juden sind Verbrennungen von Toten nicht denkbar. Bei den Christen wird es immer öfters praktiziert und im Hinduismus oder Buddhismus werden die Toten eigentlich nur so bestattet. Ein Besuch des Krematoriums wurde deshalb im Vorfeld schon von unseren SchülerInnen angefragt. Allerdings geht das doch ziemlich unter die Haut und jeder konnte persönlich entscheiden, ob er dieses letzte Gebäude auch noch anschauen wollte oder nicht. Deshalb blieb nur ein kleiner, harter Kern von vier Personen übrig.

Es ist schon ein komisches Gefühl, wenn man in einen Ofen schauen kann, in dem gerade ein Mensch verbrannt wird oder wenn man viele Särge sieht, in denen die Hülle von realen Menschen liegt. So gehört der Tod eben doch irgendwie auch zu unserem Leben dazu und jeder persönlich ist herausgefordert, sich mit der eigenen Endlichkeit zu beschäftigen. Viele Menschen verbannen die Auseinandersetzung mit dem Tod aus ihrem Leben, aber: Verpassen sie es dann nicht, das Leben bewusst und in Dankbarkeit zu leben?