Ein Stückchen Japan in Hamburg

Am vergangenen Donnerstag durfte eine Delegation aus SchülerInnen und LehrerInnen der StSÖ die japanische Schule in Hamburg-Halstenbek besuchen. Frau Lange-Tschechne führte die BesucherInnen als Expertin liebevoll durch das Haus und hat den ganzen Vormittag organisiert, da sie dort 38 Jahre lang als Deutschlehrerin gearbeitet hat.

In dem Schulkomplex werden im Moment 67 japanische SchülerInnen nach dem japanischen Kindergarten- und Schulsystem betreut. Ihre Eltern sind oft nur für 2-3 Jahre beruflich in Hamburg. Sie lernen zwar 2 Stunden jede Woche Deutsch, werden aber sonst komplett nach dem japanischen Schulsystem unterrichtet. Das führt z.B. zu der Situation, dass zum Jahrgang 6 im Moment nur ein Schüler gehört. Während wir dort waren, wurde er allein vom Rektor in japanischer Geschichte unterrichtet. Wir haben gestaunt, dass in einer Japanischstunde in der 7.Klasse mit 5 SchülerInnen Schillers Ballade "die Bürgschaft" durchgenommen wurde. Es ist schon sehr lustig, wenn man nichts versteht und die Zeichen an der Tafel nur durch die Übersetzung von Frau Lange-Tschechne zu entziffern sind, man aber weiß, dass es um deutsche Literatur geht, die im Japanischunterricht eine Rolle spielt.

Wir freuen uns nun darauf, dass im April eine Delegation aus der japanischen Schule die Öje besuchen möchte. Sie sind sehr interessiert an unserer Vielfalt an der Schule, da sie diese von ihrer Schule gar nicht kennen. Und wer weiß, vielleicht schaffen wir es ja, dass japanische SchülerInnen mit uns japanische Schriftzeichen (Kanji) zeichnen und wir mit ihnen in der Schulküche internationale Gerichte kochen? So wäre ein Austauschprojekt mitten in Hamburg zwischen zwei sehr unterschiedlichen Schulen möglich, bei dem alle von der anderen Seite viel lernen könnten.