Mit Zeitzeugen im Gespräch

Am 20. September verbrachte die 11a einen ganzen Schultag mit zwei Zeitzeugen aus der DDR. Das Besondere an ihnen war, dass sie aufgrund von politischer Verfolgung in ihren Heimatländern damals in die DDR eingewandert sind.  Der eine Zeitzeuge aus Chile musste beispielsweise mit seiner Familie seine Heimat verlassen, da sein Vater politisch verfolgt wurde. Der andere Zeitzeuge hingegen wanderte dort ein, weil er einen Job finden wollte. Sie haben von ihren Erlebnissen berichtet, alte Bilder gezeigt und zum Schluss noch ein kleines Lied vorgesungen. Außerdem haben Sie die DDR aus einer anderen Sichtweise dargestellt, als wir sie kennen.
Die SchülerInnen der 11a haben sich die Zeit genommen, viele Fragen vorzubereiten und sie den Zeitzeugen zu stellen. Als Erstes hatte die Klasse aber in Gruppen ein paar Präsentationen zu unterschiedlichen Themen im Bereich DDR erarbeitet und vorgetragen. Beispielsweise über die DDR- Gastarbeiter im Wohnheim, rassistische Erfahrungen, Sozialismus als Exportgut, aber auch über die Regeln und Verträge, die man befolgen musste und über Beschränkungen der Meinungsfreiheit oder der Berufswahl. Während die SchülerInnen negative Punkte über die DDR vorgetragen haben, haben die beiden Besucher andere Sichtweisen dargestellt.

Die beiden Zeitzeugen waren aus Chile und Vietnam und kamen mit 9 und 18 Jahren in die DDR. Sie waren vor allem mit den Mitbewohnern zufrieden, da die Menschen damals nach ihrer Wahrnehmung sehr loyal waren. Sie lebten in einer Gemeinschaft mit Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft. Außerdem hatten die Menschen in der DDR eine gute Beziehung zu den Ausländern. Teilweise entstanden sogar Freundschaften. Heute, meinen sie, kenne man kaum mehr seinen Nachbarn.

Auf der anderen Seite erzählten sie aber auch, dass es dort unangenehme Regeln gab, an die man sich halten musste. Sie sagten uns, wer damals dort keine Arbeit und keine Wohnung hatte, dem wurde mit einer Abschiebung gedroht. Es gab dort selten eher westliche Produkte zu finden, wie z.B. Bananen oder Ananas. Wenn es diese Produkte zum Verkaufen gab, entstand eine riesige Ansammlung von Menschen.

Die beiden Zeitzeugen gingen dort auf eine Schule, wo Sie die typischen Fächer, wie alle anderen Schüler hatten. Beispielsweise Mathe, Chemie oder Geschichte. Jedoch hatten Sie Verständnisprobleme mit den Lehrern, da Sie die neue Sprache noch lernen mussten. Die meisten sind nach der 7. oder 8. Klasse in die Berufsausbildung gegangen. Zum Schluss hat der Zeitzeuge ein Lied von Peter Maffay gesungen und dabei Gitarre gespielt. (Somaia)