Nie mehr hinter Gittern

Hast du dir schon mal überlegt, wie viele Leute beteiligt sind, wenn du Mist baust oder eine Straftat tust?

Da ist natürlich auch das Opfer und seine Familie, seine Freunde, …aber da ist auch deine Familie und deine Freunde, die mit darum trauern, dass du nun Dreck am Stecken hast und wenn es schlimm läuft, in den Knast wanderst.

Genau über diese Gedanken haben vier ehemalige Häftlinge am letzten Donnerstag und Freitag mit dem Jahrgang 9 und 10 nachgedacht und unsere Schüler dazu aufgerufen, sich genau zu überlegen, was sie tun. „Der Moment, wenn du geschnappt wirst, ist schon mies, aber wenn du dann im Knast ankommst und dich splitterfasernackt ausziehen und dich noch runterbeugen musst, damit sie in deine Pofalte schauen können, um zu sehen, dass du auch dort nichts versteckt hast, ist der dunkelste Moment in deiner Karriere. Die Scham treibt dir die Röte ins Gesicht und dann stehst du da als Streichholz. Weißer Körper und knallroter Kopf.“, so berichtete Benni, der wegen Drogenhandels in Spanien mit über 100 kg „Stoff“ geschnappt wurde. Er war 8 Jahre lang im Knast. Dort hörte er von dem Verein „Gefangene helfen Jugendlichen e.V.“, den Folkert aufgebaut hat, der auch schon im Gefängnis saß.

Folkert hatte im Gefängnis viel Zeit zum Nachdenken und hat dort festgestellt: „Das Nachdenken über die Opfer, das Einfühlen in ihr Leid, verdirbt den Kick beim Ausüben physischer und psychischer Gewalt.“(https://ghj.social/geschichte-philosophie/, zugegriffen am 25.5.21)

Sein Ziel und das seines Teams ist es nun, dass Jugendliche und Kinder morgen nicht dort sitzen, wo sie saßen. Das haben die vier Männer auf eindrückliche Art und Weise unseren Schülern vermittelt. Es war toll, dass sie da waren!